18.11.2021 - 6 Anpflanzung von Bäumen im Siedlungsraum / Entsi...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Ratsmitglied Klose (SPD) verkündet, die SPD-Fraktion werde dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen. Baumbestände innerhalb von Siedlungsräumen seien ein Gewinn für die Lebensqualität der Bewohner. Es sei zu begrüßen, dass diesbezüglich vielerorts Initiativen auf den Weg gebracht würden. Was dies im Einzelnen für Klima, Mensch und Tier bedeute, sei im Sachverhalt zutreffend dargelegt. Da sich die eine große Zahl der Flächen in den Siedlungsräumen in privater Hand befinde, müsse man die Grundstückseigentümer einbeziehen, damit auch im privaten Bereich die Intentionen der Stadt umgesetzt würden. Hier sei sicherlich noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Darum sollten private Initiativen unterstützt werden, unabhängig davon, ob es sich um Eigenheimbesitzer, Gewerbetreibende oder Unternehmer handele. Es sei gut, dass eine finanzielle Unterstützung angedacht sei, dabei solle es nicht nur um die Kosten einer Neuanpflanzung gehen, sondern auch um das, was später auf die Besitzer zukomme, sobald die Bäume sich entwickelt hätten und es um den Rückschnitt oder die Entsorgung des Grünschnittes gehe. Der angestrebte Erlass einer Baumschutzsatzung sei ebenfalls hilfreich, sie biete Orientierung und Rechtssicherheit. In Merzig könne man die Situation differenzierter betrachten, in den kleineren Ortsteilen sei kein dringender Handlungsbedarf gegeben. In Wellingen beispielsweise seien in den letzten Jahren auf privaten Flächen viele Bäume gepflanzt worden, bestehende Bäume würden gut gepflegt und, wenn erforderlich, erneuert. Wellingen sei offenbar bestrebt, seinem Beinamen „Heckenwellingen“ immer noch gerecht zu werden. In anderen kleineren Ortsteilen sei die Situation ähnlich. Mit alledem müssten sich Fachleute aus der Verwaltung und von Extern auseinandersetzen, um zu erkennen, welche Maßnahmen erforderlich oder sinnvoll seien. Man tätige eine Investition in die künftige Lebensqualität und in die Attraktivität der Stadt und der Stadtteile.

Fraktionsvorsitzender Borger (Bündnis 90/Grüne) verkündet, seine Fraktion unterstütze den Beschlussvorschlag. In den zurückliegenden Jahren habe die Grünen-Fraktion immer wieder Anträge gestellt, die darauf abzielten, den Anteil von Bäumen in der Kernstadt und den Stadtteilen zu erhöhen. Mehr Grün in der Stadt bedeute mehr Lebensqualität, nicht nur optisch, sondern auch in der Abmilderung von Temperaturextremen. Baumpflanzungen, Biodiversitätsinseln, naturnahe Vorgärten, temporäre Mikrowälder, Fassaden- und Dachbegrünungen seien einige Möglichkeiten, Temperaturspitzen um bis zu 20 °C zu reduzieren. Neben den Vorschlägen der Verwaltung, die die eigenen Anträge aufgriffen und die man ausdrücklich unterstütze, wolle er erneut auf den traurigen Zustand vieler Bäume im Stadtgebiet hinweisen, die aufgrund massiver Stammschädigungen an Vitalität eingebüßt und ihre Wirkung als Klimaschutzfaktor weitestgehend verloren hätten. Zudem stellten die Stammverletzungen und Stammfäulen in absehbarer Zeit ein Sicherheitsrisiko dar. Beispielsweise habe er die Kastanien am Viehmarkt aufgelistet, von 18 Bäumen seien 16 in einem desaströsen Zustand. Auch die Bäume entlang des Seffersbaches seien nicht gesund. Er sehe einen sukzessiven Ersatz als notwendig an. Nur vitale Bäume seien in der Lage, die Leistungen zu erbringen, die so wichtig seien. Bei den genannten Bäumen sei kein Wachstum mehr erkennbar, sie investierten alle Kraft in den Erhalt des Status Quo. Man unterstütze den Vorschlag der Verwaltung und hoffe, dass es nicht nur beim Vorschlag bleibe. Hier sei er jedoch guter Dinge.

 

Fraktionsvorsitzender Auweiler (CDU) führt an, die Vorredner hätten bereits viele gute Gründe genannt, warum man den Verwaltungsvorschlag unterstützen sollte. Der CDU-Fraktion sei es wichtig, die Ortsräte in die Standortfindung einzubinden, um Beschädigungen oder andere Konflikte aufgrund ungünstiger Standorte zu vermeiden. Auch die Bürgerinnen und Bürger in den Ortsteilen würden das Projekt positiv auffassen. Es sei der richtige Weg, Bevölkerung und Ortsräte einzubinden, darum unterstütze die CDU das Vorhaben. Ebenfalls unterstützen werde man die Baumschutzsatzung im öffentlichen Raum. Es sei wichtig, als Verwaltung mit gutem Beispiel voranzugehen, um zu verdeutlichen, wie wichtig die Bäume in den Ortsteilen seien. Als weitere Idee rege er an, in Zukunft zu diskutieren, wie man Bäume auch im privaten Raum schützen könne. Es mache keinen Sinn, hier Baumschutzsatzungen auf den Weg zu bringen, dies führe eher dazu, dass Bäume vor Erreichen des Durchmessers entfernt würden. Man müsse die Bürger positiv unterstützen und fördern. Er schlage vor, dies in einer der nächsten Ausschusssitzungen zu beraten. Beispielsweise könne er sich eine Reduzierung der Abwassergebühren vorstellen.

 

Ratsmitglied Temmes (Bündnis 90/Grüne) verkündet, er werde dem Vorschlag zustimmen. Man solle sich jedoch an der Vereinigung der Straßenbauingenieure orientieren. Diese habe eine Tiefe und einen Abstand zu bestimmten Punkten und Objekten vorgeschrieben. Das Wurzelwerk mancher Bäume betrage das Zweieinhalbfache der Kronenbreite. Im Fitter Weg seien Straße und Gehweg defekt, die Bäume seien nicht ordnungsgemäß gepflanzt worden. Er bitte darum, dies bei der Pflanzung weiterer Bäume zu beachten.

 

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Beschluss:

 

  1. Die Kreisstadt Merzig setzt sich zum Ziel, den Grünanteil in der Kreisstadt Merzig und ihren Stadtteilen durch die vermehrte Anpflanzung von Bäumen - bevorzugt auf versiegelten Flächen - zu erhöhen. Offene Baumscheiben werden dabei zu Biodiversitätsinseln entwickelt.
  1. Dazu sollen aus den Ortsräten Vorschläge zu Baumstandorten innerhalb des Siedlungsbereiches erstellt werden. Es kann sich dabei um Einzelbaumstandorte oder um Standorte für eine Baumgruppe handeln. Die Flächen werden seitens der Verwaltung fachlich bewertet und in einem Kataster zusammengefasst.
  2. Die Kreisstadt Merzig fördert und unterstützt den Erhalt und die Neupflanzung von geeigneten Bäumen im privaten Bereich.
  3. Um den Erhalt der existierenden und neu geschaffenen Baumbestände nachhaltig sicherzustellen, entwickelt die Stadtverwaltung zunächst eine Baumschutzsatzung für öffentliche Grünflächen.

 

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Abstimmungsergebnis:

 

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthaltungen

33

0

0