18.11.2021 - 14 "Ein Waldschutzgebiet für Merzig - Pilotprojekt...

Beschluss:
abgelehnt
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Fraktionsvorsitzender Borger (Bündnis 90/Grüne) erläutert, ein großflächiges Waldschutzgebiet sei etwas anderes, als die eben angesprochenen Trittsteinbiotope. Deshalb wolle man an zwei Stellen, an denen ohnehin im Moment Absterbevorgänge zu verzeichnen seien, Waldschutzgebiete errichten. Dies habe man im Großwald und im Scheidwald vorgesehen. Ersterer müsse als kranker, malträtierter Wald die nächsten 50 oder 100 Jahre Ruhe finden. Ein Waldschutzgebiet könne man mit dem „Urwald vor den Toren der Stadt“ beobachten. Dies sei ein Hotspot der Regionalentwicklung, da sich gezeigt habe, dass der Wert für den Tourismus und die Erholung wesentlich höher sei als der forstwirtschaftliche Wert. Dies würde auch Merzig gut zu Gesicht stehen. Mit Waldschutzgebieten könne man, wie andere Städte auch schon, ein Signal setzen für Arten- und Waldschutz sowie Regionalentwicklung.

 

Der Vorsitzende bemerkt, man habe die Ortsräte um eine Stellungnahme hierzu gebeten, die meisten seien dagegen gewesen.

 

Fraktionsvorsitzender Auweiler (CDU) bedanke sich bei Herrn Borger für die Einbringung des Impulses. Man müsse neben den Trittsteinbiotopen sehen, ob man auch größere Flächen freistellen könne. Darum sei es immer gut, dass man darüber diskutiere. Auch eine Unter-stützung der Ortsräte sei toll. In der Vorlage finde man immer wieder den Begriff „greenwashings“. Die Verwaltungsvorlage zeige ganz klar auf, dass man Holz benötige. Dann müsse man sich die Frage stellen, ob man diese Holzmengen von außerhalb importieren wolle, wo man nicht wisse, wo das Holz herkomme, oder ob man das Holz lieber hier produziere. Man habe sich die Abstimmungen der Ortsräte angesehen. Auf der linken Saarseite sei der Scheidwald der Wald aller Ortsteile dieser Saarseite gewesen, auch Hilbringen habe seinen Anteil gehabt. Das Votum des Ortsrates Hilbringen respektiere man zwar, Hilbringen sei aber nicht direkter Anrainer an den Scheidwald. Von daher folge die CDU-Fraktion mehrheitlich dem Votum der betroffenen Ortsräte um den Scheidwald und wolle dem Antrag nicht zustimmen.

 

Fraktionsvorsitzender Hackenberger (DIE LINKE) geht auf die Äußerungen des Fraktionsvor-sitzenden Auweiler (CDU) ein. Dieser unterschätze den touristischen und wirtschaftlichen Aspekt eines Waldschutzgebietes. Außerdem exportiere die Stadt Holz in großen Massen. Deshalb könne man sich das Waldschutzgebiet erlauben und unterstütze den Antrag. Die CDU führe hauptsächlich wirtschaftliche Aspekte sowie die Ortsräte an. Wenn man auf die Bürger wirklich Wert lege, müsse man eine Bürgerbefragung durchführen. Dies lehne die GroKo aber meistens ab.

 

Fraktionsvorsitzender Borger (Bündnis 90/Grüne) antwortet Herrn Auweiler, er informiere ihn gerne, wie das mit den Holzflüssen funktioniere, dann komme er garantiert zu einer an-deren Einschätzung. Es gehe darum, ob Wald- und Artenschutz, Regionalentwicklung und Erholung nicht mindestens genauso wichtig seien, wie eine wirtschaftliche Verwertung des Waldes. Wie Wälder andernorts geplündert würden, sei Waldvernichtung auf großer Fläche für den schnellen Reibach.

Ratsmitglied Schuh (FWM/FDP-Fraktion) erkundigt sich bei Herrn Borger über die Größe der angedachten Fläche. Er finde eine naturnahe Waldbewirtschaftung sehr interessant und kenne auch Beispiele aus Taben-Rodt. Wenn es sich um eine überschaubare Fläche handele, könne er dem Antrag zustimmen.

 

Fraktionsvorsitzender Auweiler (CDU) bemängelt, es müsse wohl Probleme in der Tonqualität-tät der Übertragung seines Redebeitrages gegeben haben, ansonsten wären die Vorredner wohl nicht zu solchen Schlussfolgerungen gekommen. Außerdem habe man die AG Wald sowie zwei Förster, die auch von Extern beraten worden seien. Man solle sich auf diese Expertise stützen und nicht auf dem eigenen Meinungsbild verweilen.

 

Ratsmitglied Manfred Klein (SPD) lobt, man habe eine sehr gute Waldwirtschaft, dies habe sich über Jahre bestätigt. Fast 90 % der Ortsräte hätten den Vorschlag abgelehnt, das müsse man respektieren. Deshalb lehne die SPD-Fraktion den Antrag ab.

Fraktionsvorsitzender Borger (Bündnis 90/Grüne) antwortet Herrn Schuh, die beiden Flächen zusammen hätten ungefähr 350 Hektar, bei einer gesamten Waldfläche von 2.500 Hektar im Stadtgebiet. Waldnaturschutz funktioniere nur auf großen Flächen, dies sei allseits bekannt.

 

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Beschluss:

 

Der Antrag wird abgelehnt.

 

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Abstimmungsergebnis:

 

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthaltungen

6

24

2

 

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Anlagen zur Vorlage