Beschlussvorlage - 2021/1131

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

  1. Die Kreisstadt Merzig setzt sich zum Ziel, den Grünanteil in der Kreisstadt Merzig und ihren Stadtteilen durch die vermehrte Anpflanzung von Bäumen - bevorzugt auf versiegelten Flächen - zu erhöhen. Offene Baumscheiben werden dabei zu Biodiversitätsinseln entwickelt.
  1. Dazu sollen aus den Ortsräten Vorschläge zu Baumstandorten innerhalb des Siedlungsbereiches erstellt werden. Es kann sich dabei um Einzelbaumstandorte oder um Standorte für eine Baumgruppe handeln. Die Flächen werden seitens der Verwaltung fachlich bewertet und in einem Kataster zusammengefasst.
  2. Die Kreisstadt Merzig fördert und unterstützt den Erhalt und die Neupflanzung von geeigneten Bäumen im privaten Bereich.
  3. Um den Erhalt der existierenden und neu geschaffenen Baumbestände nachhaltig sicherzustellen, entwickelt die Stadtverwaltung zunächst eine Baumschutzsatzung für öffentliche Grünflächen.
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Sachverhalt

Bäume in Dorf und Stadt haben vielfältige Funktionen. Sie erfüllen neben gestalterischen Aspekten (Ortsbild, Landschaftsarchitektur, Siedlungsgliederung etc.) auch ökologische und klimatische (in Siedlungsflächen insbesondere mikroklimatische) Aufgaben.

Sind sie in dörflichem Strukturen eher Gestaltungselemente des Dorfbildes und der Vorgärten sowie vielfach auch Nutzbäume, so haben Hochstamm-Laubbäume im innerstädtischen Bereich oder in stadtähnlichen Strukturen größerer Stadtteile noch wichtige, zusätzliche Aufgaben für das Stadtklima. Gerade in Zeiten des Klimawandels mit zunehmenden Temperaturspitzen und Trockenheit wird sich die Bedeutung feuchtigkeits- und schattenspendenden Hochgrüns weiter erhöhen.

Aber auch für die Tierwelt bedeuten gesunde, innerstädtische Bäume Wohnraum und Nahrungshabitat. Zusammenhängende Grünflächen tragen so erheblich zur Artenvielfalt in stark verdichteten Siedlungsgebieten bei. Offene Baumscheiben können dabei durch zum Beispiel die Ansaat von heimischen Blühpflanzen zu Biodiversitätsinseln entwickelt werden.

In Kombination mit Entsiegelungsmaßnahmen erhöht sich der Nutzen von Bäumen im Innenstadtbereich zusätzlich. So kann beispielsweise durch innovative Gestaltung des Wurzelraums das Oberflächenwasser der verbliebenen, versiegelten Fläche nutzbar gemacht werden und muss somit nicht mehr in vollem Umfang der Kanalisation zugeführt werden. Dieses Verfahren soll vor allem auf Parkplatzflächen Anwendung finden.

 

Dadurch, dass städtische Flächen im Siedlungsbereich nur begrenzt zur Verfügung stehen, ist für eine sichtbare Erhöhung des Baumbestandes die Mitwirkung der Bürgerschaft und Unternehmen notwendig. Beteiligungen bei der Auswahl von Flächen und der Umsetzung erhöhen die Akzeptanz. Durch Ratgeber und Informationen in Print- und Onlineformaten sollen darüber hinaus private Eigentümer für den Erhalt und die Neupflanzung von Bäumen sensibilisiert werden.

Eine finanzielle Unterstützung privater Vorhaben soll in einem zweiten Schritt geprüft werden.

Um eine Entfernung bestehender, vitaler Bäume zu vermeiden sowie Neuanpflanzungen zu sichern, kann eine zielgerichtete Baumschutzsatzung sinnvoll sein. Diese muss transparent, bürgerfreundlich und modern gestaltet werden. In einem ersten Schritt konzentriert sich der Entwurf einer Baumschutzsatzung auf öffentliche Grünflächen. Ein erster Entwurf wird für die nächste AG Klima und Biodiversität vsl. am 02.11.2021 zur Verfügung gestellt.

 

Das Programm soll als permanente, jährliche Aufgabe verstanden und angesetzt werden. Als ersten Schritt setzt sich die Kreisstadt Merzig selbst das Ziel, bis 2025 dreihundert Neupflanzungen vorzunehmen.

 

Bei den Baumpflanzungen ist insbesondere bei der Größe des zur Verfügung gestellten Wurzelraumes darauf zu achten, dass dieser ausreichend dimensioniert ist, sodass ein dauerhafter Erhalt des Baumes gewährleistet ist und Schäden auf Straßen und Wegen vermieden werden.

 

Bei der Auswahl der Baumarten sind heimische Gehölze zu verwenden und je nach Standortanforderungen angepasste Arten auszuwählen. Je nach Standortcharakteristik sollen auch Apfelbäume als Charakteristika Merzigs verwendet werden.

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Finanzielle Auswirkungen:

Die Flächenprüfungen, als auch die Entwicklung einer Entwurfsfassung einer Baumschutzsatzung werden verwaltungsseitig erarbeitet. Ggf. sind hierzu einzelne Fachexpertisen von Externen notwendig. Hierzu werden 5.000 € angesetzt.

Für Informationskampagnen im privaten Bereich werden zunächst 2.500 € veranschlagt.

Haushaltsmittel stehen bereits im Haushalt 2021 bereit.

Die Kosten für die Entsiegelung, Neuanpflanzung und Pflege lassen sich erst abschätzen, wenn herausgearbeitet ist, in welcher Qualität und Quantität Flächen zur Verfügung stehen. Hier wird es große Unterschiede abhängig vom jeweiligen Standort geben.

Fördermittel werden beim Umweltministerium beantragt. Vorgespräche wurden bereits geführt.

 

 

 

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Auswirkungen auf das Klima:

Die Entsiegelung von Flächen sowie das Anpflanzen von neuen Bäumen im Siedlungsbereich entfalten durchweg positive Wirkung auf die Umwelt und das Klima; insbesondere im mikroklimatischen Bereich.

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