22.09.2022 - 11 "Unsere Streuobstwiesen - eine ganz besondere K...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Stadtratsmitglied Weiten (Bündnis 90/Die Grünen) erklärt, in der AG habe man jetzt einen guten Kompromiss für den Anfang gefunden. Die Entwicklung müsse aber weitergehen. Es habe ja auch die Vorschläge gegeben. Diese seien von der Verwaltung gut ausgearbeitet worden. Dies seien zum Beispiel Fragen wie „Welche Flächen sind jetzt von der Verwaltung noch einzubringen?“ und „Welche Möglichkeiten der Verpachtung mit bestimmten Wirtschaftsplänen beziehungsweise Auflagen gibt es?“ Es gebe noch weitere gute Ansätze, wie zum Beispiel einen Geburtsbaum zu pflanzen. Er würde hoffen, dass man wieder eine AG-Sitzung haben werde. Grundsätzlich würde man der Vorlage zustimmen. Es sei ein Teil von dem, was man sich als Grünen-Fraktion wünsche bzw. fordere. Aber es gebe noch viele Ideen und Möglichkeiten. Deshalb solle es weitergehen.

Fraktionsvorsitzender Auweiler (CDU) bekräftigt das Gesagte. Streuobstwiesen seien natürlich erhaltenswert, wenn sie auch langfristig gepflegt würden. In einigen anderen Bundes-ländern, wie beispielsweise Bayern investiere man viel Geld. Dort stünden auch mehr finanzielle Mittel zur Verfügung, um die Streuobstwiesen wieder ins Leben zu rufen. Man sei sich darüber einig, dass der Staat oder die Stadt nicht alles leisten könne, nur diese unterstützen-den Maßnahmen, wie sie im Katalog enthalten seien. Man müsse dafür sorgen, dass dieses Thema präsent sei in den Medien, aber auch in den Köpfen. Eine Streuobstwiese, die nicht gepflegt sei, brauche ein paar Jahre, um sich wieder zu entwickeln. Deshalb sei eine langfristige Sicherung gut und sinnvoll. Seit Jahrzehnten gebe es Tauschbörsen und Patenschaften. Das könne wieder in Erinnerung gerufen werden. Die Experten wüssten, dass es da auch keine neuen Erfindungen gibt. Schaue man in Merzig in die Hänge, müsse man natürlich feststellen, dass das Interesse, die eigenen Flächen zu bewirtschaften, leider bei vielen fehle. Aber man sollte sich regional ernähren. Vielleicht komme man wieder mehr dahin zurück, dass der Wert der Streuobstwiesen nicht nur für die Artenvielfalt, das heiße für die Flora und Fauna oder für Insekten und Kleinstlebewesen, aktiviert werde, sondern auch für die Menschen. Man sollte nicht vergessen, dass es bereits viele Personen und Vereine gebe, die sich intensiv um Streuobstwiesen kümmerten. Die CDU-Fraktion werde dem Verwaltungsvor-schlag zustimmen.

Fraktionsvorsitzender Borger (Bündnis 90/Die Grünen) betont, die Grünen-Fraktion unter-stütze ausdrücklich die jetzige Vorlage der Verwaltung, habe aber ein paar Punkte genannt, die vielleicht noch eingearbeitet werden könnten im weiteren Verfahren. Was im Moment in der Verwaltungsvorlage fehle, sei die Möglichkeit einer Baum-Patenschaft. Viele Familien, junge Familien, hätten kleine Grundstücke, auf denen kein Obstbaum stehe. Diesen sei es möglicherweise auch zu viel, eine ganze Obstwiese mit 10 oder 15 Bäumen zu pachten. Da-her habe man gesagt, man könne in Stadtnähe oder Ortsteil-Nähe ermitteln, wo Bäume stünden, für die man eine Baum-Patenschaft anbieten könne. Verwaltungsintern gäbe es kompetente Leute, die sich schon im Bereich Obstwiesenpflege engagieren wollten, zum Beispiel am Wolferskopf. Früher habe es beim Landkreis und hier bei der Stadt die BIM gegeben, die solche Pflegekonzepte vor Ort gemacht habe - auch im Herbst, wenn es ums Pressen gegangen sei. Er frage, ob vielleicht dort auch verwaltungsinterner Sachverstand eingebunden werden könne. Der dritte Punkt, der noch fehle, sei, dass das Thema Streuobst auch in das Durchgrünungs-Konzept eingebunden werde. Weiterhin bitte er darum, dass man zukünftig eher mit oder öfter in bestimmten Bereichen mit Wildobst arbeite. Das brauchte eben nicht diese Pflege wie Kulturobst. Es erfülle aber auch einen hohen ökologischen Wert, gerade in Bereichen, wo man nicht so oft hinkomme. Es gebe hochinteressante Wildobstsorten, die für die Biodiversität und für das Wild und vieles mehr wichtig seien.

Der Vorsitzende bestätigt, er habe im Ausschuss schon zugesagt, dass man heute über die Vorlage diskutiere und die Punkte, die Herr Borger eben angesprochen habe, intern, insbesondere durch Herrn Neugebauer, prüfen lasse und man anschließend im Ausschuss darüber diskutieren wolle.

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Beschluss:

Der Stadtrat beschließt:

 

  1. Das in der Sitzungsvorlage geschilderte Modell wird durch die Verwaltung vorangetrieben und weiterentwickelt.
  2. Förderbedingungen und fachliche Entwicklungen zum Themenbereich Streuobstwiese regelmäßig zu evaluieren und im Pflege- und Erhaltungsmodell der Stadt Merzig zu integrieren.

 

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Abstimmungsergebnis:

 

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthaltungen

25

0

0

 

Stadtratsmitglied Giuseppe D’Auria (SPD) hat an der Abstimmung nicht teilgenommen.

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