16.12.2021 - 6 Forstwirtschaftsplan 2022

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Fraktionsvorsitzender Auweiler (CDU) bestätigt, dass man sich in den letzten Jahren in der Arbeitsgruppe Wald intensiv damit beschäftigt habe, wie man mit dem städtischen Wald, dem Bürgerwald, umgehen könne. Daher sehe er den vorliegen Forstwirtschaftsplan nicht nur als Zahlenwerk. Sondern dieser zeige klar, wie man sich aufgestellt habe, und wie man in der Zukunft mit dem Wald umgehen wolle. Schaue man sich den Forstwirtschaftsplan an – man habe in der letzten Stadtratssitzung ja auch den Beschluss über die Ausweisung der Referenzflächen bzw. der Naturentwicklungsflächen gefasst – sehe man, dass nicht nur diese Flächen, sondern auch mit den ALB-Flächen insgesamt 16,4% des Merziger Waldes entweder nicht oder kaum bewirtschaftet würden. So, dass man weiterhin den Raum habe zur Entwicklung der Natur. Ferne sage der Forstwirtschaftsplan aus, dass man mehr Zuwachs als Ernte habe. Man sehe verschiedene Diskussionen in den sozialen und übrigen Medien, dass in diesem Wald ein Raubbau betrieben werde. Das spiegele der Plan nicht wider. Es sei offensichtlich, dass man einen Zuwachs von 10,8 Erntefestmetern habe und die Nutzung mit 8 Erntefestmetern darunter liege. Man habe jährlich einen Zuwachs, obwohl es in den vergangenen Jahren unverschuldet durch Schädlinge zu einer bedauerlichen Reduktion an verschiedenen Stellen gekommen sei. Die Förster und das gesamte Team dahinter hätten den Klimawandel nicht erst seit kurzem im Blick, sondern seit Jahrzehnten. Schaue man sich die Baumartstruktur an, so erkenne man, dass es ein sehr guter, zukunftsorientierter Wald sei. Die Fichten, die vielerorts in den Medien gewesen seien, machten hier nur einen Anteil von 10,6% aus. Natürlich müsse man weiterhin daran arbeiten. Die CDU-Fraktion sei sicher, dass man mit der Forstabteilung und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gut aufgestellt sei. Man begrüße auch, dass man mit den 3 neuen Auszubildenden in diesem Bereich dafür sorge, dass die Jugend die Möglichkeit habe, sich hier zu entwickeln und einzubringen. Der Vorsitzende sei eben darauf eingegangen, dass ein Gewinn von 143.600 Euro erzielt werde, wenn der Plan eingehalten werde und die Preise es zuließen. Dies spiegele auch deutlich wider, dass viele Märchen kursierten, dass der Wald zur Sanierung des städtischen Haushalts genutzt werde. Die CDU-Fraktion bedanke sich bei denjenigen, die dazu beigetragen hätten, dass man eine transparente Darstellung und Beratung im Bereich Wald in Merzig habe.

 

Fraktionsvorsitzende Holzner (SPD) dankt für das hohe Engagement in vielen Sitzungen der Ausschüsse und der AG zum genannten Thema. Es sei wichtig, dass der Forst auf einen zukunftsfähigen Wald baue. Denn es gebe und habe viele Ereignisse gegeben, wie z.B. den Borkenkäferbefall, das Eschensterben oder die Rohstoffknappheit, die immer wieder neue Herausforderungen mit sich brächten. Die SPD-Fraktion sehe die Stadt mit ihren Akteuren gut aufgestellt, im Wissen um die Bedeutung des Waldes. Ob Referenzflächen, die ausgewiesen wurden, der Umgang mit dem Naturland-Zertifikat – man habe Wort gehalten. Man wolle den Natur- und Umweltschutz stärken, Naherholung schaffen und auch Holz nutzen. Man bedanke sich bei den Förstern und den Forstmitarbeitern für die gute Arbeit nicht nur im Bereich der Forst- und Waldwirtschaft, sondern auch für die Transparenz in der Öffentlichkeit. Es sei wichtig nachzuvollziehen, was im Merziger Wald passiere. Das habe man vorbildlich getan. Der Forstbetrieb könne in diesem Jahr mit einem Gewinn von 143.600 Euro abschließen. Dies sei nach den leichten Verlusten des Vorjahres positiv.

 

Fraktionsvorsitzender Borger (Grüne) erklärt, man habe sehr viel über den Forst gehört. Man habe vom Umgang mit dem Naturland-Zertifikat gehört, das gekündigt worden sei. Ebenso habe man gehört, dass man mit einem Überschuss von 143.600 Euro abschließe. Das sei so nicht korrekt. Es sei ein Plan, ob es zu diesem Ergebnis komme, sei eine andere Frage. Die Grünen-Fraktion interessierten Zahlen und Planwerke, wie sie angesprochen worden seien, wenig. Es interessiere eher der Zustand des Stadtwaldes. Den erlebe man, wenn man mit offenen Augen dort hindurch gehe. Aus diesem Grund werde die Grünen-Fraktion den Forstwirtschaftsplan ablehnen.

 

Fraktionsvorsitzender Hackenberger (DIE LINKE) führt aus, man habe 1,2 Mio. Euro Aufwendungen und Erträge von 1,355 Mio. Euro. Aus wirtschaftlicher Sicht laufe hier etwas falsch. Er stimme seinem Vorredner zu, man solle den Wald eher auf Natur und Tourismus ausrichten – wie der Vorsitzende gesagt habe: ein guter Umgang mit dem Wald. Richte man den Forst bzw. Wald mehr auf Natur aus, schaffe man es auch, den Tourismus so in die Stadt zu bekommen. Die Stadt sei bestimmt mit ihren Akteuren gut aufgestellt. Aber die Zielrichtung der Stadtverwaltung und der Groko passe nicht. Man sollte sich überlegen, die Forstwirtschaft komplett anders auszurichten.

 

Der Vorsitzende erwidert, es habe hierzu Arbeitskreise gegeben, die sich mehrfach getroffen hätten. Dort hätten diese Punkte seitens der Linken eingebracht werden können.

 

Stadtratsmitglied Schuh (Freie Wähler Merzig/FDP) fragt nach, wie viele Mitarbeiter der Forst insgesamt beschäftige. Er wisse von 2 Beamten, Angestellten, sicherlich gewerblichen. Die zweite Frage betrifft das Eschentriebsterben. Herr Schuh würde gerne wissen, ob eine Ursache hierfür bekannt sei und wie es in anderen Wäldern im Saarland bzw. noch weiter gegriffen aussehe.

 

Der Vorsitzende antwortet, das Eschentriebsterben betreffe sehr viele Wälder, nicht nur hier in Merzig.

 

Fachbereichsleiter Gasper erläutert, man habe aktuell 4 ausgebildete Forstwirte, 3 Auszubildende für den Beruf des Forstwirtes und 2 Revierleiter (Herrn Conrad, zuständig für Dienstleistungen und Herrn Brill, zuständig für Produktion und Verkauf des Holzes). Das Eschentriebsterben sei ein europaweites Problem. Ursache sei ein Pilz, der die Bäume schädige. Der Zustand der Bäume sei witterungsabhängig mal besser, mal schlechter. Es gebe aber leichte Hoffnung, da manche Bäume eine Resilienz gegen den Pilz entwickelt zu haben scheinen. So könne man hoffen, dass die Natur sich selbst helfe und Eschen nachwachsen, die gegen den Pilz resistent seien.

 

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Beschluss:

Der Forstwirtschaftsplan 2022 wird beschlossen.

 

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Abstimmungsergebnis:

 

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthaltungen

28

6

1

 

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Anlagen zur Vorlage